Einen guten Tag, alle zusammen .

Wie erwähnt sitzt der Zylinder fest - und zwar RICHTIG. Hilft kein Hebeln, Klopfen, Erhitzen, WD-40 etc.. Brauch also wirklich euer Gehirnschmalz..oder Erfahrung..beides, egal.


Für die nicht so lese-faulen:
Meine 125er KMX hat einen kaputten Kolben, ein Stück Steg fehlt an Auslassseite zwischen den Kolbenringen. Gesehen habe ich das durch den Abgasauslass.
Also habe ich soweit alles entfernt (Zylinderkopf, zugehörige Dichtung, Wellenhebel vom KIPS, Krümmer, Kühlwasser abgelassen, Schläuche, Vergaser und Ansaugstutzen plus Reedventil, letztendlich die Muttern der Stehbolzen, auf denen der Zylinder steckt - in Fahrtrichtung vorne rechts ging sogar gleich der ganze Stehbolzen raus), der Zylinder steckt praktisch nackt auf dem Motor. Ich gab ein paar zarte Schläge mit dem Gummihammer und der Zylinder löste sich - leider nicht ganz.
Am Stehbolzen rechts hinten (in Fahrtrichtung blickend, Fahrtrichtung = vorne) tut sich nichts. Wenn ich vorsichtig heble, zum Beispiel zwischen Ansaugteil und Getriebeblock, ist deutlich zu erkennen, dass sich an allen anderen Ecken der Zylinder vom Motorblock hebt und sich auf den Bolzen bewegt.
Folgendes habe ich nun schon versucht: Rost und Schmutzlöser verschiedenster Sorten getrennt, gemischt, über Minuten, Stunden, Tage einziehen oder sonst was lassen, gehebelt, mit Holzscheit und Gummihammer am Überhang über besagtem Bolzen den Zylinder versucht nach oben zu schlagen. Mit Gummihammer sonstwohin geschlagen. Manchmal brachial kräftig .
Muttern obendrauf gekontert um den kompletten Stehbolzen heraus zu drehen - leider hatte die oben sitzende Mutter, bei der ich extra den Gewinde"anschnitt" weggeschliffen habe, nicht genug Gewindegänge drauf um zu halten - ergo: Mutter über die Gewindegänge geschoben. Nach Zögern habe ich mich dazu entschieden Bolzen-umgebenden Zylinderteil zu erhitzen. Zuerst vorsichtig, Versuche später dann hemmungsloser - es hat aus allen möglichen Löchern gedampft, Rostlöser hat gebrutzelt, mein Puls ist hoch, - der Zylinder leider nicht...eine weitere Woche, Rostlöser und Zögern später habe ich mich dann dazu entschieden eine Mutter auf den Stehbolzen aufzuschweißen um ihn so rauszudrehen. Habe ich gemacht, nur leider gibts an der Stelle verdammt wenig Platz (man kommt ja nicht einmal mit Nuss und Ratsche hin) und die Schweißverbindung wurde bei drei Versuchen nicht fest genug - die Mutter hats immer herunter gedreht, die Schweiß"naht" wurde zerstört. Jetzt fehlt mir ein Stück Bolzen und weitere Einfälle.

Da kommt ihr ins Spiel.......- hoffe ich zumindest . Ich habe nämlich keinen blassen Schimer mehr was ich noch tun könnte. Belehrt mich, lacht mich aus, blamiert mich, zeigt mir Denk- und Leichtsinnsfehler auf. Ich würde mich sogar freuen, wenn ich eine Schraube übersehen hätte oder sonst einen Mist verzapft. Hauptsache, der Zylinder geht runter.

Entschuldigt bitte den Roman da oben, wollte nur sicher gehen, dass alles notwendige geschrieben steht.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr.R.A.Äffchen

Moin.
Handbuch und Werkstatthandbuch habe ich, danke.
Geölt und gerostlöst habe ich wie blöde, habe ich ja schon geschrieben. Und das werde ich auch weiterhin tun. -Bleibt mir ja erstmal nichts anderes übrig:).

Die Hardware ist komplett Originalausstattung und -einstellung. Baujahr dürfte sich so auf Mitte 90er belaufen, Schein habe ich leider bei der vorübergehenden Stilllegung vor 5Jahren abgegeben (wurde dann doch was längeres ).
Der Schaden trat wohl noch vor der Stilllegung ein. Und ein Fresser im eigentlichen Sinne ist es nicht.
Entscheidend für den Schaden sind meiner Meinung nach die Kilometer, die der Kolben runtergerissen hat. Sind nämlich zackige 35000. Müssten sogar mehr sein, da ich als armer Schüler damals einige Zeit ohne Tachowelle gefahren bin, die gerissen, ich nicht ersetzen konnte oder wollte (Bier war mir damals wichtiger ).

Werde ich weiterhin tun, danke für die Antworten.
Sollten sonst noch irgendwelche (von mir aus waghalsigen) Ideen aufkommen, her damit

Hab ich gemacht. Anfangs ringsum, weil sowas ja meistens erstmal komplett festpappt. Dann gezielt von unten mit Verlängerung an den Überhang über dem Bolzen, so dass sich der Zylinder eigentlich nach oben bewegen sollte..war halt nix. Ich sage dir, das ist nicht normal. Wenn ich hinter dem Eck am Einlass ansetze (Schraubendreher, Durchmesser 10mm) kann ich so hebeln, dass der Dreher (nach Gefühl) kurz davor ist zu brechen. Als wärs Übermaß, kaltverschweißt oder so.

Ich weiß, ich weiß technikfans sind oft lesefaul und mein 1. Beitrag ist lang , aber du hast ihn nicht gelesen, gell? Erhitzt hab ich schon auf Teufel...Nix für ungut, danke für den Beistand *verneig*.

edit: dann muss ich den 1. beitrag glatt mal editieren, sonst nimmt das ja keiner ernst...wenn jeder denkt, dass das ding NORMAL feststitzt.

..braver Rollervernichter fleißig. Sprühen und Klopfen/hebeln tu ich schon seit einer Woche..

Vermutlich versuchen wir das Ding mit einem Kniff abzuziehen..dazu müsste ein Keil gefräst werden, der dann über dem Bolzen in die Aussparung kommt. Vorher Mutter und passende Hülse übers Gewinde und dann drehen..sollte den Zylinder anheben..eigentlich.

Für die wirklichen Technikfreaks gibts gleich noch ein Bild dazu..wenn ich rausfinde wie..

edit: Bild von dem Keil ist in meiner Gallerie, würde gerne dahin verknüpfen oder so, aber wenn es interessiert, wird derjenige den Weg schon finden.
Ich poste mal weiter ob es funktioniert...vllt gibts ja ne arme Sau, der der gleiche Scheiß auch passiert oder ist oder was auch immer.

ah ja, ok bevor gefräst wird...kunststoffkeil....uuuuund wie habt ihr das bild eingefügt (grins)? Bei mir will das eine URL oder vercheck ich das was? Ach ja, danke fürs uppen und den Keiltipp - wir waren hier schon wieder etwas komplizierter unterwegs


@ 2stroke: sowas in der ARt habe ich ja vor. Mutter auf Bolzen, Hülse auf Mutter, Keil zwischen Hülse und "Decke" der Einsparung über Bolzen. KEil gesichert und an der Mutter nach OBEN gedreht...dann sollte es den Zylinder zumindest ein paar millimeter bewegen..das wäre mir schon ne Freudenträne wert.
Und auf die Zylinderbolzen kommt man eben nicht direkt von oben, sonst hätten wir das Ding schon auf die Maschine und rausgefräst.